Es war einmal eine junge, kreative Frau namens Anna Morf, die unbedingt in die Werbung arbeiten gehen wollte. Sie arbeitete nach der Lehre in einem Callcenter des Unternehmens, weil sie ihre Sprachkenntnisse dort einsetzen konnte. Doch sie wollte in die Werbung. Sie wollte ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Also bewarb sie sich in diversen kleineren Werbeagenturen als Werbeassistentin.
Bei einer konnte sie sich dann vorstellen. Eine Dialogmarketing-Agentur, die zur Wirz-Gruppe gehört. Nach zwei Runden hat sie den Job. Der Arbeitsweg war zwar lang und sie stand deswegen schon oft um 7 Uhr im Büro – und fuhr erst spät am Abend nach Hause. Doch die Arbeit war genauso wie sie es sich vorstellte.
Kundenbriefings, Gegenlesen, Bilder aussuchen, Layouts überprüfen, die Grafiker briefen, Korrekturlesen, Übersetzungen organisieren, Terminpläne erstellen, Budgetkontrolle…
Sie war glücklich und das Team war sehr nett. Das Tempo war hoch, der Druck ebenso. Aber sie war noch jung und hungrig.
Nach einigen Jahren wollte sie dann mehr Verantwortung – und mehr Lohn. Wollte ihre eigenen Kunden betreuen und nicht mehr assistieren. Sie war bereit für die Position als Junior-Beraterin. Am liebsten in Zürich. Und sie fand diese bei OgilvyOne in Zürich. Dort durfte sie für das Mandat Volvo pitchen (Gesamtkommunikation) – und das Team gewann. Statt nur den Direktmarketing-Etat hatten sie ab sofort die Gesamtkommunikation zu betreuen (ausser PR).
Das bedeutet: Inserate, Plakate, TV-Spots, Mailings, Online, E-Mails, POS-Material, Händlerwerbung, Promotions-Material, Fotoshootings...
Und die Marke war stark und inspirierend. Sie verstand sich auch blendend mit dem Kunden. Natürlich war es sehr, sehr streng. Halb 8 Uhr morgens im Büro (meist als erste), um 20 Uhr nach Hause (nicht als letzte).
Freizeit? Kaum vorhanden.
Aber das war ihr damals auch nicht wichtig. Denn sie liebte die Werbung. Sie liebte es, Konzepte zu erstellen und Material zu recherchieren, die verschiedensten Werbematerialien zu budgetieren und umzusetzen.
Und obwohl Volvo damals ein grosser Etat war, musste sie natürlich auch noch andere Mandate betreuen. Zum Beispiel Post, den Schweizer Direktmarketing-Preis und viele kleine Kunden mehr. Das trainierte sie, fokussiert an etwas zu arbeiten – und in der nächsten Sekunde auf ein anderes Projekt zu schwenken, wenn nötig (wenn der Kunde anruft). Es hat sie auch trainiert, schnell und effizient zu arbeiten. Das hat sie auch trainiert, schnell das Problem zu erfassen und schnell auch die Essenz des Kunden zu erfassen. Und daraus in Windeseile die Lösung zu konzipieren. Was dazu führte, dass sie von der Junior-Beraterin zur Beraterin befördert wurde. Mehr Verantwortung bekam – und mehr Projekte. Und ziemlich lange war sie sehr glücklich. Gestresst, aber glücklich.
Natürlich ging das Gannze nicht ohne „Verluste" vonstatten. Der Stresspegel war extrem hoch. Kaum Freizeit, viel Arbeit, hohes Tempo und viele Projekte. Nach einigen Jahren war dann der Moment, wo der Stress so hoch war, dass sie abends keine Lust mehr hatte, mit Freunden zu telefonieren.
Da realisierte sie: Das darf nicht sein. Es kann und darf nicht sein, dass du abends zu k.o. bist und keine Lust hast, mit Freunden zu telefonieren, die du lange nicht mehr gehört hast. JETZT stehst du an der Grenze eines Burnouts.
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Das war dann der Moment, in dem sie entschied: „Ich verlasse die Werbeagenturenseite und wechsle auf die Kundenseite ins Marketing." Am liebsten würde sie auch nicht nur einzelne Werbemassnahmen umsetzen, sondern in den gesamten Produktelebenszyklus hineinblicken.
Das war dann der Start ins Marketing auf Kundenseite. Mehr dazu im nächsten Blogpost.