Nach vielen Jahren auf Werbeagenturen wechselte ich auf die Kundenseite. Als erstes als Local Product Manager bei einer internationalen Verlags-Firma. Schön gelegen in Zürich Oerlikon fand ich den Wechsel sehr spannend und konnte aus den Erfahrungen von der Werbeagenturzeit profitieren.
Als Product Manager geht es viel mehr um Zahlen, um Rentabilität, um Conversion Rates und Absatz und Gewinn. Während auf den Werbeagenturen eher Kreativität und konzeptionelle Stärke gefragt waren, waren im Product Management analytischere Skills gefragt. Und die entwickelte ich auch.
- Welches Produkt wurde mehr verkauft?
- Welcher Preis verkaufte sich besser?
- Welches Produkt mit welchem Preis brachte am meisten Gewinn?
- Welche Gestaltungsvariante performte besser im Sinne von Sales?
- Welche Textvariante performte besser im Sinne von Sales?
- Welche Produkt-/Gestaltungs-Variante war die beste im Sinne vom Reingewinn?
Als Werberin waren das ganz neue Dimensionen, doch auch sehr spannend. Zahlen an sich finde ich nicht spannend und ich kann sie mir auch schlecht merken. Doch sobald ich einen Bezug zu ihnen habe und sie einen Nutzen für mich haben, dann entwickeln sie für mich eine Magie. Und ich kann sie auswendig.
Wenn du als Unternehmer/in erfolgreich sein willst, musst du die Zahlen im Griff haben. Nicht nur, wieviel Geld auf dem Konto JETZT ist. Sondern auch eine solide Einnahmens-Planung, eine solide Ausgaben-Kalkulation, damit du rechtzeitig gegensteuern kannst.
Wenn dein STandbein stark sein soll, müssen die Zahlen stimmen.
Als Beispiel:
- Eine Jahresplanung mit erwarteten Einnahmensbudgetierung
- Eine regelmässige Kontrolle (jede 1-2 Wochen) der erwarteten Gewinnen
hilft dir zu sehen, ob du auf Kurs bist oder ob du JETZT Massnahmen ergreifen musst, um allfällige sich anbahnende Einnahmensausfälle zu verhindern.
- Eine engmaschige Kostenkontrolle
- Und realistische, solide Ausgabenplanung (Jahresplanung/-budget)
hilft dir, rechtzeitig auf die Kostenbremse zu steigen oder dir nach anderweitigen Einnahmensquellen zu suchen.
Ist es ein Hobby oder willst du damit deinen regulären Job reduzieren (also Business)?
Natürlich musst du das nicht tun. Du kannst auch alles lockerer sehen und nur alle 3 Monate dein Budget checken – doch dir fehlen dann halt einfach die Möglichkeiten, frühzeitig Massnahmen zu ergreifen. Und du bist der Situation einfach ausgeliefert. Das ist zwar nachvollziehbar – aber keine Qualität eines/r Unternehmerin/Unternehmers. Eine Unternehmerin / ein Unternehmer ist vorausschauend, antizipiert Situationen voraus und sorgt dafür, dass das Unternehmen langfristig überleben kann. Ein Unternehmer / eine Unternehmerin arbeitet nicht IM Unternehmen, sondern arbeitet vor allem AM Unternehmen. Er / sie stellt sich Fragen wie:
- Sind wir auf Kurs?
- Müssen/wollen wir die Produkte erweitern?
- Müssen/wollen wir etwas anpassen?
- Wie können wir besser werden?
- Wie können wir die Kunden/innen binden?
- Wie können wir die Kunden/innen glücklicher machen?
- Wie entwickelt sich der Markt?
- Wie können wir uns mit dem Markt mitentwickeln – und uns herausheben?
Diese Fragen kannst du dir nicht stellen, wenn du ständig im Daily Business verstrickt bist. Sondern dafür brauchst du Raum und Zeit. Musse, um auch kreativ zu sein. Zeit, um zu entspannen. Denn nur aus der Entspannung heraus kann die Kreativität entstehen – das ist physiologisch erwiesen. Erst wenn wir entspannt sind, wird die Grosshirnrinde wieder mit genügend Blut versorgt. Und in der Grosshirnrinde entstehen die kreativen Gedanken.
Wenn ich dir einen Rat geben kann:
Beherrsche deine Zahlen, denn sie sind das Fundament deines Unternehmens. Das ist die Basis.